Freitag, 2. September 2016

Muskelspiel mit Buttplug

Es ist schon komisch: Während Körper ja sehr schön sein können, sind ergonomische Geräte, die sich also dem Körper anpassen, eher nicht so schön. Wenn es um Sextoys geht, steht die Optik dem Orgasmus im Weg - und umgekehrt.

Wieder ein Ausflug in fremde Gefilde. Ich hatte die Frau online kennengelernt, wir hatten und mehrmals unverbindlich getroffen, ein wirklich sympathischer Mensch. Definitiv mehr als ein bloßes Sexdate. Doch eigentlich wussten wir beide, worauf das hinausläuft.

Als ich im Flur dicht vor ihr stand, fiel mir auf, wie klein sie eigentlich ist. Ihr Haaransatz traf mein Kinn, bevor ich meinen Kopf senkte und sie ihren anhob. Die weiche Zunge kontrastierte wunderbar mit dem harten Piercing darauf. Ich packte die glatte Haut an ihrem Arsch, knetete ihn, fuhr dann wieder sachte mit den Fingerspitzen drüber, knetete ihn wieder, heftiger, gieriger, wurde überrascht. Diese Frau hatte einen Plug im Arsch stecken. Kopfkino! Ich drückte rhythmisch auf den Plug und ihre Küsse wurden immer unkonzentrierter.

Ich wollte das jetzt mal bewundern dürfen. Sie kniete sich, nur noch den Tanga an, vor mir aufs Bett. Ich versenkte mein Gesicht sofort in dem hellen Fleisch, inzwischen ebenso unkonzentriert. Ich schob das letzte Stückchen Stoff beiseite und mir funkelte ein rubinfarbener, geschliffener Stein entgegen. Der knipste wohl meine Spiegelneuronen an, meine Augen funkelten mit dem Stein um die Wette. Und mein Spieltrieb war geweckt. Während ich an ihrer Klit saugte, zog ich den Plug immer wieder zur Hälfte heraus, beobachtete ihre Muskelspannung, bei langsamen Bewegungen, bei schnellen Vibrationen. In mir brach der Enthusiasmus eines Forschers aus.

Gier machte sich breit. Sie wollte mehr, mehr, immer mehr. Und ich erst! Mit dem Rücken in ihren Kissen versunken lies ich sie machen und schaute zu, wie sie sich auf mich kniete. Der Plug in ihrem Arsch machte Sie zusätzlich eng. Und ihrem Gesichtsausdruck, den sich auflösenden Zügen, konnte ich entnehmen, dass das hier schon das Ende hätte sein können. Langsam, schön langsam, nur keine heftigen Bewegungen, tief atmen. Sie konnte ihren Höhepunkt gerade noch abwenden.

"Was guckst Du so?", fragte sie. Ich musste in mich reinhorchen um zu verstehen, was sie irritierte. Es war wohl mein grenzenloses Selbstbewusstsein. Ich legte das verschmitzte Lächeln der Überlegenheit auf, denn ich war hier Derjenige, der noch Kontrolle über die Situation hatte. Ihre Körpersprache hingegen oszillierte zwischen der totalen Hingabe und dem Ringen um die eigene Fassung. Ich schaute diesem Ringen interessiert zu, lockte ihre Lust durch gezieltes Knöpfe drücken: eine knetende Hand an ihren Brüsten, ein paar Fingernägel an ihren Seiten, eine Streicheleinheit auf ihren Oberschenkeln, immer neugierig auf ihre Reaktion.

Wir wandelten vom Bett zur Couch, auf den Tisch, vor den Spiegel. Sie war schon das ein oder andere Mal gekommen, als ich das Spiel aufgab. Ihre Beine hinter meinem Rücken verschränkt begrub ich sie unter mir. Meine Hände verhakten sich hinter ihrem Hals, so konnte ich unsere Körper noch fester aneinanderdrücken. Maximale Körperspannung, ein Grollen aus meiner Kehle, ein Schweißfilm zwischen unseren Körpern, Knistern im Kopf.

Ich sei so beherrscht gewesen, doch am Ende habe ich wie ein Werwolf ausgesehen. Jetzt war ich wieder anschmiegsam. Aus Spiel wurde Aggression wurde Harmonie.

Freitag, 13. Mai 2016

Zurück zum Tier in uns

Die Frage, ob der Mensch ein Wesen der Natur oder eines der Kultur ist, beschäftigt die Literatur schon seit ein paar hundert Jahren. Und zum philosophischen Charakter dieser Frage passt, dass sie wohl nie abschließend beantwortet werden kann. Im Film "Wild" stellt sich die Frage erneut, als Protagonistin Anja sich vom gesellschaftlichen Common Sense abwendet und durch die Zuneigung zu einem Wolf ihre innere Natur entdeckt.
Für Rezensionen zum Thema verweise ich lieber auf Spiegel Online oder die NZZ. Mir geht es um die Frage, ob es eine gute Idee ist, sein Sexualleben zu optimieren. Geneigte Leser, sicher werdet Ihr zustimmen, dass gesellschaftliche Normen überwunden und wir in unserer  Sexualität viel offener sein sollten. Nur ist es so: sexuelle Offenheit ist von der Option zum Erzählmuster der Debatte geworden. Ich wittere - wie auch in anderen gesellschaftlichen Fragen - eine Norm zur Außergewöhnlichkeit als neue erstrebenswerte Norm der Sexualität.

Ich schließe mich da nicht aus. In meinem Blog geht es seit Jahren um die äußerliche Beschreibung von Sex. Ist auch schön greifbar und plakativ. Beim Sextalk mit Freunden steht das auch im Vordergrund, das innerliche Erleben, die gegenseitige Anziehungskraft, die differenzierte Beschreibung sinnlicher Erfahrung ist mir da zu selten präsent. Phrasen wie "Mit lief ein Schauer über den Rücken" oder Ich habe seinen Geruch genossen" oder "zwischen unseren Blicken blitzte es" habe ich schon länger nicht mehr gehört oder gelesen.

Ich glaube, ohne Magic Wand, ohne Swingen, ohne Gynstuhl würden wir Sex viel stärker sinnlich erleben. Ein animalisher, weniger technischer Sex, Lust ohne Leistungsdruck, sondern als Ausdruck der Empfindung, das ist ein althergebrachter Narrativ, den man wieder mal fördern könnte.

Ich werde versuchen, daran mitzuwirken.

Donnerstag, 12. Mai 2016

Ungleichgewicht

Hast Du Deinen Spaß genossen?
Ich glaube, Ja, denn es flossen
Bäche über Deine Schenkel
Das Bettlaken voller Sprenkel

Job done, sagt mein inneres Ich
So frag ich und bedränge Dich
Dass wir nun spielen nach meinen Regeln
Orgasmuszahlen sich einpegeln

Du seist jetzt wund, es sei nicht so leicht
Du seist jetzt müde, später vielleicht
Kein Problem, sag ich ganz leicht
Und denke mir: Fuck you!

Montag, 2. Mai 2016

Teil von mir


In der allerletzten Nacht
Hast Du nochmal alles gegeben
Halb verzweifelt, halb gespielt
Hast Du Dich mir hingegeben
Doch da war es schon zu spät
Die Entscheidung war gefall‘n
Wusste nicht, ob’s richtig war
Doch das war jetzt ganz egal

Aus Harmonie wurde Enge
Doch die Weite lockte mich
Schlussmachen war schwierig
Doch seitdem schau ich ins Licht
Das Herz, das schlägt jetzt schneller
Und drückt gegen die Brust
Ich fühl mich wie im Rausch
Nach all dem Zweifel, all dem Frust

Die Augen glühen im Wettstreit
Mit dem Himmel in tiefblau
Und der ungezügelte Blick
Trifft auf jede neue Frau
Hatte schon ganz vergessen
Wie ein Kuss kribbeln kann
Fühl mich unbezwingbar
Fühl mich wie der tollste Mann

In stillen Momenten hock ich
Allein in meinem Zimmer
Wünscht ich könnt zu Dir zurück
Und alles wär wie immer
Doch das Leben ist ‘ne Grade
Und sie zeigt immer nach vorn
Frag nicht, was Du anderes tätest
Würdest Du erneut gebor’n

Frauen kommen und gehen
Doch so ganz gehen sie nie
Ein Teil bleibt immer bei mir
In meinem Wesen, meiner Fantasie
Und mit jeder weiß ich besser
Was in der Liebe möglich ist
Bis die Eine vor mir steht
Die völlig perfekt ist

Dienstag, 26. April 2016

Der Sex der Anderen II

Während ich Rücksicht auf die Umstände der Frohnatur nehme, schwelgt Señorita Pusteblume bei den allwöchentlichen Telefonaten in immer aufregenderen Eskapaden mit immer neuen Männern. Alle sind reif, groß, muskulös und potent. Der neulich erwähnte Sexgott entstammt offenbar einer polytheistischen Religion und hat noch zwei Nebengötter.

Und weil sich beim Pusteblümchen kein Sättigungsgefühl einstellt, treibt sie es immer weiter. Denn was ist besser, als ein Sexgott? Richtig, zwei. Das Dreier-Date ist offenbar schon in trockenen Tüchern und meine Vorstellungskraft gerät an ihre Grenzen, wenn ich an den Exzess der drei denke. Daran, wie die Hünen die starke, selbstbewusste, wilde, offensive Señorita überfordern. Sie sie sich mit Kratzern revanchiert. Wie sie zur Strafe gefesselt und so noch mehr Objekt wird. Wie die Scheiben beschlagen.

Die Gedanken sind besser als jedes Filmchen und schlechter als jeder Sex (naja, fast jeder Sex). Die Erzählungen von Señorita Pusteblume kicken mich. Und sie offenbaren, was ich alles verpasse. Ambivalenz ist anstrengend. Wenngleich bekannt.

Am Telefon haben wir ihre bevorstehende Eskapade auch für mich weitergetrieben. Ich könnte ja währenddessen fotografieren. Das war anfangs als Witz gemeint. Aber ich freunde mich mehr und mehr mit dem Gedanken an.

Montag, 11. April 2016

Antrieb

In der heilen Welt meines Geistes glaube ich an Argumente und Überzeugung durch Diskurs. Die Überzeugung schien gescheitert,  als die Frohnatur nach meiner nächtlichen Eskapade erstmal nicht mit mir sprechen wollte. Aber wie angekündigt, kehrte ich nach dem Fremdsex zu ihr zurück. Ich wollte den Schmerz vergessen machen und tat so, als sei alles wie bisher. Für mich war es das auch, mit Blick auf sie. Ich war umso überraschter, wie sie ihr Schweigen brach. Indem sie mich verführte. Was so lange unmöglich schien, inniger, intensiver Sex ohne extreme Vorsicht, würde plötzlich Wahrheit.

Es war eine intime Stunde. Es hatte etwas Biblisches an sich, ich erkannte mich in ihr wider. Meine Bedürfnisse waren ihre Bedürfnisse, ihre Berührungen waren meine Wünsche, meine Küsse ihr Antrieb zur Extase. Unsere Höhepunkte erfüllend und überraschend zugleich. Wir waren uns noch näher gekommen, als wir es ohnehin waren.

Der innerliche Jubel über den Bannbruch wich der Erkenntnis, dass nicht meine guten Worte uns näher geführt hatten, sondern ihre Angst, dass sie mich verlieren könnte. Die Wahrheit über ihren Antrieb war ernüchternd. Ich möchte ihr keine Qual zuführen und muss erkennen, dass die Qual wirkungsvoll ist, um uns weiterzuentwickeln.

Samstag, 9. April 2016

Wissend fremd


Nach langen Monaten der Diskussion um Affären für mich hat die Frohnatur meinem Ansinnen zugestimmt. Ihre Angst vor Verlust, geprägt aus früheren Beziehungen, bremst sie. Aber sie erkennt die Dringlichkeit an. Ich habe mich entschieden, sie nicht zu beschwichtigen. Habe gesagt, dass ich auch nicht prophezeien kann, wie es endet, aber dass ich ein gutes Gefühl habe, dass es sich nicht auf unsere Beziehung auswirken wird. Die Frohnatur war müde von den ständig wiederkehrenden Diskussionen, die ihr doch immer wieder die Tränen in die Augen trieben. Ich sollte es halt versuchen und dann hätten wir es hinter uns.
Es vergingen noch ein paar gescheiterte Dateversuche, bis ich eine Verabredung mit einer Bekanntschaft bei Joy hinbekommen habe. Sie überzeugte mit einem Prachtarsch. Tatsächlich nicht zierlich oder fest, sondern prächtig. Also genau nach meinem Geschmack. Wir landeten schnell in ihrer Wohnung, plauderten nur kurz, kamen schnell ins knutschen und als sie in die Küche lief, um Sekt zu holen, huschte ich gleich hinterher. Ich stellte mich hinter sie, als sie gerade die Gläser eingoss, rieb mich an ihr, biss sie in den Nacken, knöpfte ihre Hose auf und rutschte mit dem Gesicht zwischen das weiche Fleisch ihrer Lendengegend, das ästhetisch von einem schwarzen Spitzentanga umrahmt wurde. Sie brauchte offenbar kaum Anlauf. Sie genoss kurz meine Zunge, die sich von hinten zwischen ihre Beine schob, zog mich an den Haaren nach oben und dirigierte meinen Schwanz aus der Hose in ihre saftige, weiche Fotze.
Der Moment, als ich den Druck in ihr spürte, war eine Erlösung sondergleichen. Ich hatte so lange auf diesen Augenblick gewartet und der Umstand, dass wir so gut ineinander passten, als sie sich nach vorn auf die Arbeitsplatte beugte, steigerte den Rausch nochmal. Ich versuchte den Moment lange zu wahren, bewegte mich nur langsam in ihr, streckte meinen Körper und genoss die Freiheit nach all den Beschränkungen, der Sehnsucht, der Anspannung der letzten Monate.
Auf die emotionale Explosion folgte das Verantwortungsbewusstsein, dass es auch um sie ging. Wir wechselten aufs Bett, ich bespielte ihre tropfende Möse mit Zunge und Fingern, drückte mein Gesicht immer wieder in den warmen Schoß. Und fickte sie mit mehr und mehr Fingern. Bis vier Finger in ihr steckten. Und ich sie bis zum Mittelhandknochen in ihr versenkte. Fisting kannte ich bisher nur aus Pornos. Ich hatte kaum geglaubt, dass das bei normalen Frauen möglich wäre. Sie war der Gegenbeweis.
Wir endeten mit dem Ausprobieren verschiedener Stellungen. Einige mochte sie dann doch nicht so, einige ich nicht. Aber wir beide schätzten es, wenn ich ihr begleitend zu den Stößen die Finger in ihren Prachtarsch krallte. Es war meinem Adrenalinspiegel zu verdanken, dass ich noch wild gekommen bin. Nachher merkte ich, wie wenig ich inzwischen in Form war.
Na klar, auf dem Heimweg drängte sich die Bedeutungsfrage in den Vordergrund. War das das große Erlebnis? War es all die Diskussionen und Tränen im Vorfeld wert? Es schmerzte zu erkennen, dass ich diese Frage nicht so eindeutig beantworten konnte.