Dienstag, 26. April 2016

Der Sex der Anderen II

Während ich Rücksicht auf die Umstände der Frohnatur nehme, schwelgt Señorita Pusteblume bei den allwöchentlichen Telefonaten in immer aufregenderen Eskapaden mit immer neuen Männern. Alle sind reif, groß, muskulös und potent. Der neulich erwähnte Sexgott entstammt offenbar einer polytheistischen Religion und hat noch zwei Nebengötter.

Und weil sich beim Pusteblümchen kein Sättigungsgefühl einstellt, treibt sie es immer weiter. Denn was ist besser, als ein Sexgott? Richtig, zwei. Das Dreier-Date ist offenbar schon in trockenen Tüchern und meine Vorstellungskraft gerät an ihre Grenzen, wenn ich an den Exzess der drei denke. Daran, wie die Hünen die starke, selbstbewusste, wilde, offensive Señorita überfordern. Sie sie sich mit Kratzern revanchiert. Wie sie zur Strafe gefesselt und so noch mehr Objekt wird. Wie die Scheiben beschlagen.

Die Gedanken sind besser als jedes Filmchen und schlechter als jeder Sex (naja, fast jeder Sex). Die Erzählungen von Señorita Pusteblume kicken mich. Und sie offenbaren, was ich alles verpasse. Ambivalenz ist anstrengend. Wenngleich bekannt.

Am Telefon haben wir ihre bevorstehende Eskapade auch für mich weitergetrieben. Ich könnte ja währenddessen fotografieren. Das war anfangs als Witz gemeint. Aber ich freunde mich mehr und mehr mit dem Gedanken an.

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