Dienstag, 26. April 2016

Der Sex der Anderen II

Während ich Rücksicht auf die Umstände der Frohnatur nehme, schwelgt Señorita Pusteblume bei den allwöchentlichen Telefonaten in immer aufregenderen Eskapaden mit immer neuen Männern. Alle sind reif, groß, muskulös und potent. Der neulich erwähnte Sexgott entstammt offenbar einer polytheistischen Religion und hat noch zwei Nebengötter.

Und weil sich beim Pusteblümchen kein Sättigungsgefühl einstellt, treibt sie es immer weiter. Denn was ist besser, als ein Sexgott? Richtig, zwei. Das Dreier-Date ist offenbar schon in trockenen Tüchern und meine Vorstellungskraft gerät an ihre Grenzen, wenn ich an den Exzess der drei denke. Daran, wie die Hünen die starke, selbstbewusste, wilde, offensive Señorita überfordern. Sie sie sich mit Kratzern revanchiert. Wie sie zur Strafe gefesselt und so noch mehr Objekt wird. Wie die Scheiben beschlagen.

Die Gedanken sind besser als jedes Filmchen und schlechter als jeder Sex (naja, fast jeder Sex). Die Erzählungen von Señorita Pusteblume kicken mich. Und sie offenbaren, was ich alles verpasse. Ambivalenz ist anstrengend. Wenngleich bekannt.

Am Telefon haben wir ihre bevorstehende Eskapade auch für mich weitergetrieben. Ich könnte ja währenddessen fotografieren. Das war anfangs als Witz gemeint. Aber ich freunde mich mehr und mehr mit dem Gedanken an.

Montag, 11. April 2016

Antrieb

In der heilen Welt meines Geistes glaube ich an Argumente und Überzeugung durch Diskurs. Die Überzeugung schien gescheitert,  als die Frohnatur nach meiner nächtlichen Eskapade erstmal nicht mit mir sprechen wollte. Aber wie angekündigt, kehrte ich nach dem Fremdsex zu ihr zurück. Ich wollte den Schmerz vergessen machen und tat so, als sei alles wie bisher. Für mich war es das auch, mit Blick auf sie. Ich war umso überraschter, wie sie ihr Schweigen brach. Indem sie mich verführte. Was so lange unmöglich schien, inniger, intensiver Sex ohne extreme Vorsicht, würde plötzlich Wahrheit.

Es war eine intime Stunde. Es hatte etwas Biblisches an sich, ich erkannte mich in ihr wider. Meine Bedürfnisse waren ihre Bedürfnisse, ihre Berührungen waren meine Wünsche, meine Küsse ihr Antrieb zur Extase. Unsere Höhepunkte erfüllend und überraschend zugleich. Wir waren uns noch näher gekommen, als wir es ohnehin waren.

Der innerliche Jubel über den Bannbruch wich der Erkenntnis, dass nicht meine guten Worte uns näher geführt hatten, sondern ihre Angst, dass sie mich verlieren könnte. Die Wahrheit über ihren Antrieb war ernüchternd. Ich möchte ihr keine Qual zuführen und muss erkennen, dass die Qual wirkungsvoll ist, um uns weiterzuentwickeln.

Samstag, 9. April 2016

Wissend fremd


Nach langen Monaten der Diskussion um Affären für mich hat die Frohnatur meinem Ansinnen zugestimmt. Ihre Angst vor Verlust, geprägt aus früheren Beziehungen, bremst sie. Aber sie erkennt die Dringlichkeit an. Ich habe mich entschieden, sie nicht zu beschwichtigen. Habe gesagt, dass ich auch nicht prophezeien kann, wie es endet, aber dass ich ein gutes Gefühl habe, dass es sich nicht auf unsere Beziehung auswirken wird. Die Frohnatur war müde von den ständig wiederkehrenden Diskussionen, die ihr doch immer wieder die Tränen in die Augen trieben. Ich sollte es halt versuchen und dann hätten wir es hinter uns.
Es vergingen noch ein paar gescheiterte Dateversuche, bis ich eine Verabredung mit einer Bekanntschaft bei Joy hinbekommen habe. Sie überzeugte mit einem Prachtarsch. Tatsächlich nicht zierlich oder fest, sondern prächtig. Also genau nach meinem Geschmack. Wir landeten schnell in ihrer Wohnung, plauderten nur kurz, kamen schnell ins knutschen und als sie in die Küche lief, um Sekt zu holen, huschte ich gleich hinterher. Ich stellte mich hinter sie, als sie gerade die Gläser eingoss, rieb mich an ihr, biss sie in den Nacken, knöpfte ihre Hose auf und rutschte mit dem Gesicht zwischen das weiche Fleisch ihrer Lendengegend, das ästhetisch von einem schwarzen Spitzentanga umrahmt wurde. Sie brauchte offenbar kaum Anlauf. Sie genoss kurz meine Zunge, die sich von hinten zwischen ihre Beine schob, zog mich an den Haaren nach oben und dirigierte meinen Schwanz aus der Hose in ihre saftige, weiche Fotze.
Der Moment, als ich den Druck in ihr spürte, war eine Erlösung sondergleichen. Ich hatte so lange auf diesen Augenblick gewartet und der Umstand, dass wir so gut ineinander passten, als sie sich nach vorn auf die Arbeitsplatte beugte, steigerte den Rausch nochmal. Ich versuchte den Moment lange zu wahren, bewegte mich nur langsam in ihr, streckte meinen Körper und genoss die Freiheit nach all den Beschränkungen, der Sehnsucht, der Anspannung der letzten Monate.
Auf die emotionale Explosion folgte das Verantwortungsbewusstsein, dass es auch um sie ging. Wir wechselten aufs Bett, ich bespielte ihre tropfende Möse mit Zunge und Fingern, drückte mein Gesicht immer wieder in den warmen Schoß. Und fickte sie mit mehr und mehr Fingern. Bis vier Finger in ihr steckten. Und ich sie bis zum Mittelhandknochen in ihr versenkte. Fisting kannte ich bisher nur aus Pornos. Ich hatte kaum geglaubt, dass das bei normalen Frauen möglich wäre. Sie war der Gegenbeweis.
Wir endeten mit dem Ausprobieren verschiedener Stellungen. Einige mochte sie dann doch nicht so, einige ich nicht. Aber wir beide schätzten es, wenn ich ihr begleitend zu den Stößen die Finger in ihren Prachtarsch krallte. Es war meinem Adrenalinspiegel zu verdanken, dass ich noch wild gekommen bin. Nachher merkte ich, wie wenig ich inzwischen in Form war.
Na klar, auf dem Heimweg drängte sich die Bedeutungsfrage in den Vordergrund. War das das große Erlebnis? War es all die Diskussionen und Tränen im Vorfeld wert? Es schmerzte zu erkennen, dass ich diese Frage nicht so eindeutig beantworten konnte.