Montag, 26. September 2011

Neulich im Club

Kurz angelacht, kurz angesprochen, kurz angetanzt haben wir uns. Dann nochmal kurz gesprochen. Dann sehr sehr lange getanzt. Sehr eng beieinander. Und irgendwann auch rumgeknutscht. Ihre Begleitung tat mir ein bisschen leid, weil sie verzweifelt nach einem Typen suchte, mit dem sie ein bisschen rumflirten könnte. Aber die Auswahl war grässlich.

Derweil spielten wir unsere Spielchen. Wer hat wen im Griff? Sie dirigierte traumwandlerisch sicher alle Küsse. Jeder Versuch, hier die Regie zu übernehmen, scheiterte. Im richtigen Moment drängte sie sich mir auf, und entzog sich mir wieder. Unsere Zungen spielten mal gefühlvoll miteinander, doch immer öfter bis sie mir lustvoll auf die Unterlippe. Ein kleiner Rausch, kurze Zeit später fühlte ich das geschwollene Fleisch an der Bissstelle.

Derweil sorgte ich immer wieder dafür, dass sie nicht weglief. Wenn sie es einmal doch im Aufruhr tat, wartete ich solange an der Stelle, von der aus sie davonrannte, bis sie nach einer halben Minute mit gesenktem Kopf wiederkam. Dann zog ich sie an mich. "Schau mich mal an". Dann bekommt sie einen mild gelächelten Blick durch meine blauen Augen, dem sie immer wieder versuchte standzuhalten. Und immer wieder daran scheiterte, ihr Gesicht in meiner Halskuhle versteckte, mein Eau de Toilette roch, den Schweiß von meiner Brust leckte und mit mir die Musik genoss.

Sonntag, 18. September 2011

Dildos mal grenzwertig

Ich wurde vor ein paar Monaten mal angeschrieben, im Auftrag eine Erotik-Geschichte zu schreiben. Ich habe dann abgelehnt, weil der angebotene Rahmen für die Story die Grenze zum Abstrusen weit überschritten hatte.

Ich leite das aber eigentlich nur ein, weil darin das Wort "Faustdildo" meinen sexuellen Horizont erweiterte. Der Pragmatiker in mir fragte sich natürlich sofort, warum man denn da nicht seine eigene Faust nehmen kann. Heute habe ich ein Spielzeug gesehen, bei dem ich nicht pragmatisch, sondern entsetzt gefragt habe: WTF!?!?!?!?!?

Fußdildo?

Samstag, 17. September 2011

Fatalist

Es ist reichlich Zeit ins Land gegangen, seit ich das letzte Mal einen Ankerpunkt für mein Seelenleben hatte. Seit es mit der Rotgelockten auseinander ging, gab es diese und jene Begebenheit. Aber eigentlich steuer ich weitestgehend orientierungslos durch die Gegend.

Dabei klammere ich mich dummerweise an vergangenen Liebschaften. Obwohl ich weiß, dass das doch vergebene Liebesmüh ist. Ich fühle mich ganz als Fatalist. Neulich sagte mir jemand, der Mensch sei das einzige Tier, das rational denken und danach irrational handeln könnte.

Heute wieder mal Frau Freitag. Nett geplaudert, ein bisschen durch die Gegend gelaufen. Zum Abschied Umarmung, ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Und noch einen. Und noch einen. Sie windet sich aus meinem Griff heraus und sagt "Kein Kuss. Das bringt mich immer so ins trudeln". Und geht.

Und ich frage mich: Was gibt es denn Schöneres als trudeln?